Navajo Nation

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Anthropologen wollen herausgefunden haben, dass Vorfahren der Navajo und der Apachen aus dem hohen Norden eingewandert sind. Diese Annahme beruht auf der Sprachverwandtschaft mit First Nation Stämmen in Alaska, West-Kanada und Nord-Kalifornien. 

Hört man den Geschichten der Diné, der Menschen, wie sich die Navajo selber nennen zu, so ist ihre Herkunft eine ganz andere. Mit einer Flutwelle wurden die Vorfahren der Diné und andere Menschen aus dem Erdinneren an die Oberfläche gespült, dahin, wo sich heute die Berge des südwestlichen Colorado befinden. 

Nachbau einer früheren Lehmhütte, wie sie noch heute vereinzelt neben einem einfachen Wohnhaus im Navajo Land zu finden sind.


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1868 wurde den Navajo ein Gebiet in der Wüste Arizonas und New Mexikos übergeben. Bis heute ist das Navajo Country um etwa das dreifache angewachsen. Noch anfangs der 1920er Jahre wurde die Navajo Reservation von Regierungsvertretern aus Washington DC verwaltet. Danach wurden regierungsfreundliche, jedoch unter den Navajo angesehene und weise Männer eingesetzt, um die Politik des weissen Mannes durchzusetzen. Das Land der Navajo ist reich an Bodenschätzen, die sich der weisse Mann mit mehr oder weniger Erfolg zu ergaunern wusste. Während des 2. Weltkrieges wurde irgendwo im Monument Valley mit dem Abbau von Uran begonnen. Ohne entsprechenden Schutz und mit ungeeigneten Werkzeugen wurden die Minenarbeiten (meist Navajo) in die Stollen geschickt, um das begehrte Erz herauszuholen. Erst Ende der 1960er Jahre wurden die Minen geschlossen. Bis heute sind Wasser und Boden in dieser Gegend verseucht und was es mit den Menschen anrichtet, zeigt sich im augenfälligen Krebs-Zentrum in Rock Point.

 Seit 1959 unterhält die Navajo Nation eine eigene Gerichtsbarkeit. Sie ist aufgeteilt in Obergericht, den "Small Claim Court", der sich mit kleinen Delikten befasst und dem Friedensrichter, der vor allem alte Bräuche und Traditionen in seine Entscheidungen einfliessen lässt. Von den 110 Gemeinden werden 24 Delegierte in die Ratsversammlung gewählt, die dann über die Geschicke im Navajo Country befinden.

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Diese Statistik zeigt, dass noch heute viele Navajo Familien in Armut leben. "Doch wird unser Leben bereichert durch die Schönheit des Landes, wo unsere Vorfahren lebten, beim Sprechen unserer Sprache, beim Fortsetzen unserer Traditionen der Viehaufzucht, der Landwirtschaft, des Handwerkes und der Zeremonien. Wir arbeiten hart daran, um unsere Sprache und unsere Traditionen stark zu halten in der Mitte der modernen Welt."






Und dann ist da noch die andere Geschchte aus dem 2. Weltkrieg: Den Geheimcode der US Army, der von keinem Feind geknackt werden konnte. Warum? Weil die Kommunikation auf der Sprache der Navajo basierte. Für die Übermittlung der Meldungen wurden daher auch hauptsächlich Navajo, die in der US Army gedient haben, eingesetzt. Ihnen zu Ehren steht am Window Rock Monument ein Denkmal, zumal behauptet wird, dass dank dieses Codes die Alliierten über Deutschland gesiegt haben. 
















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© Lucie Chejlava 2017