Träume leben, Wege suchen, Traumwege finden
Wir sind ganz froh, wieder in der Nähe von Tucson zu sein - vor allem wegen der doch wärmeren Tage und Nächte. Für 5 Nächte richten wir uns auf dem Gilbert Ray Campground ein, der sich mitten im Nationalpark und den Saguaro Kakteen befindet (=Saguaro National Park). Von unserer erhöhten Camp-Lage sehen wir hinaus in eine Ebene und bis zu den Sierrita Mountains. Das Wandern durch die von ausschliesslich mit Stacheln bewehrten Pflanzen und über minimalistische Wanderwege ist anstrengend. Trotz aller Vorsicht kommt man um den einen oder anderen Kratzer an Armen und Beinen nicht herum. Obwohl die Gegend vor Gifttieren nur so wimmeln muss, sehen wir weder Skorpione noch Schlangen oder Spinnen. Mutig und etwas übermütig mache ich mich eines morgens auf, um den nächstliegenden Berggipfel zu erklimmen. Es ist ein 30-minütiger schweisstreibender Aufstieg. Oben angekommen, sehe ich, dass sich der Weg zu drei weiteren, höher liegenden Geröllkuppen weiterschlängelt. Von ungekanntem Ehrgeiz gepackt, steht mein Ziel fest: Auf dem höchsten Felsenblock will ich sitzen! Wer mich kennt, weiss, dass ich ein ausgesprochen fauler Mensch bin. Dass ich freiwillig einen Berg ersteige, ist daher ein Jahrhundertereignis! Aber an diesem Tag habe ich einen solch gewaltigen Energieschub, dass ich auch noch in der schon spürbaren Mittagshitze tapfer weiter marschiere. Und Stolz überkommt mich, als dann tatsächlich ganz oben sitze und einen famosen Rundblick geniessen kann.